Israels Ministerpräsident Netanjahu zur Aufgabe von Siedlungen bereit

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erstmals eine mögliche Räumung israelischer Siedlungen im Westjordanland in Aussicht gestellt.

Washington/Jerusalem (dts Nachrichtenagentur) - "Im Rahmen eines echten Friedensabkommens, das den Konflikt beendet, werden einige Siedlungen am Ende außerhalb der Grenzen von Israel liegen", sagte Netanjahu am Dienstag bei seiner Rede im US-Kongress. Die genaue Grenzziehung sei jedoch Verhandlungssache. "Israel wird großzügig hinsichtlich der Größe eines Palästinenserstaates sein, aber wir werden sehr standhaft in der Frage sein, wo wir die Grenze ziehen", so Netanjahu.

Eine Rückkehr zu den Grenzen von 1967 sowie eine Aufteilung der israelischen Hauptstadt Jerusalem schloss Netanjahu erneut kategorisch aus. Ebenso wolle Israel die großen Siedlungsblöcke und eine langzeitige Militärkontrolle über das Jordan-Tal behalten. Die Gründung eines unabhängigen und lebensfähigen Palästinenserstaates unterstütze sein Land jedoch grundsätzlich, so der Premier weiter.

Die Palästinenserführung reagierte mit Enttäuschung auf die Rede Netanjahus. Diesem seien Siedlungen wichtiger als Frieden, urteilte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.05.2011

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