Italien: Berlusconi schließt Kammerpräsident aus Regierungspartei aus

Rom (dts Nachrichtenagentur) - In Italien ist der seit Monaten andauernde Streit zwischen Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Kammerpräsident Gianfranco Fini am Donnerstag weiter eskaliert.

Italienischen Medienberichten zufolge schloss Berlusconi Fini aus der Regierungspartei "Volk der Freiheit" (PdL) aus. Die Mehrheit des Parteivorsitzes habe dem Beschluss zugestimmt. Fini-Anhänger kündigten jedoch an, dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses zu folgen, um eine eigene Fraktion im Parlament zu bilden.

Fini selbst will die Partei jedoch nicht verlassen. "Hier bin ich und hier bleibe ich", konstatierte der Politiker. Berlusconi fordert den Kammerpräsidenten zudem dazu auf, sein Amt als Präsident des Abgeordnetenhauses aufzugeben.

Erst vor zwei Jahren hatten die Politiker gemeinschaftlich die Wahlen gewonnen und etwa ein Jahr darauf ihre Parteien in "Volk der Freiheit" vereinigt. Die Folgen des Parteiausschlusses von Fini sind noch nicht absehbar, auch Neuwahlen scheinen nicht ausgeschlossen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.07.2010

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