Japan: Ministerpräsident Kan deutet Bereitschaft zum Rücktritt an

Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan, der in seinem Land aufgrund seines Krisenmanagements während der Erdbeben- und Atomkatastrophe in der Kritik steht, hat seine Bereitschaft zum Rücktritt angedeutet.

Tokio (dts Nachrichtenagentur) - Wenn die Folgen der Katastrophe bewältigt seien, wolle er seine Pflichten an die jüngere Generation übergeben, erklärte Kan am Donnerstag. Ein genaues Datum für seinen Rückzug wollte der 64-Jährige aber nicht nennen. Japanischen Medienberichten zufolge könnte der Rücktritt aber noch im Herbst dieses Jahres erfolgen.

Kan ist als Nachfolger von Yukio Hatoyama erst seit knapp einem Jahr im Amt. Unterdessen berichten die japanischen Nachrichtenagenturen Kyodo und Jiji, dass das am Donnerstag anstehende Misstrauensvotum gegen den Ministerpräsidenten wahrscheinlich scheitern wird. Eine Gruppe wichtiger Parlamentarier in Kans Regierungspartei werde sich demnach dagegen aussprechen.

Sollte das Misstrauensvotum jedoch Erfolg haben, müsste Kan das Parlament auflösen und Neuwahlen ansetzen oder mit seinem Kabinett zurücktreten. Dies hat der Ministerpräsident bislang abgelehnt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.06.2011

Zur Startseite