Japan: Plutonium im Boden um Fukushima I entdeckt

Am japanischen Krisen-AKW Fukushima I sind an fünf Orten um das Kraftwerk mit Plutonium-239 belastete Bodenproben entnommen worden.

Tokio (dts Nachrichtenagentur) - Wie der Kraftwerksbetreiber Tepco am Montag mitteilte, seien die Konzentrationen jedoch zu gering, um Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu haben. Dennoch kündigte das Unternehmen an, ihre Messungen im Kraftwerk und in dessen Umgebung zu intensivieren. Tepco geht davon aus, dass das Plutonium aus den durch das Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami vom 11. März beschädigten Reaktoren ausgetreten sei.

Bei Plutonium handelt es sich um ein sehr schweres Element, welches in der Natur nur in sehr kleinen Mengen vorkommt und von großer Relevanz für den Betrieb von Kernkraftwerken und den Bau von Kernwaffen ist. In größeren Mengen entsteht Plutonium als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Energie durch Uran-Brennstäbe. Plutonium kann schwere Schäden verursachen, wenn es in den Körper gelangt.

Bereits geringste Mengen können zum Tod führen. Unterdessen wurde in einem Wassergraben bei Block zwei eine Strahlung von einem Sievert pro Stunde gemessen. Ein Aufenthalt von vier Stunden Dauer bei einer so hohen Strahlung führt in 50 Prozent der Fälle innerhalb von 30 Tagen zum Tod.

Wie die japanische Regierung am Montag mitteilte, hat im Reaktor zwei offenbar eine Kernschmelze eingesetzt. Das im Keller des Gebäudes von Reaktor zwei aufgefundene Wasser "hatte offenbar kurzzeitig Kontakt mit Brennstäben, die teilweise geschmolzen sind", sagte der Staatssekretär Yukio Edano während einer Pressekonferenz am Montag.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.03.2011

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