Japan: Verstrahlte Arbeiter offenbar nur leicht verletzt

Die zwei Japaner, die am Donnerstag bei ihren Arbeiten im Krisen-AKW Fukushima I unmittelbar radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, sind vorerst offenbar nur leicht verletzt.

Tokio (dts Nachrichtenagentur) - Den Männern war Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zufolge hochgradig kontaminiertes Wasser in ihre Schuhe gelaufen, weswegen sie in ein Krankenhaus gebracht und untersucht worden. Die Männer haben vermutlich Verbrennungen an den Beinen erlitten. Die zwei Männer mit eingerechnet, bedeutet dies, dass mittlerweile 17 Arbeiter im Kraftwerk einer Strahlenbelastung von mehr als 100 Millisievert ausgesetzt waren.

100 Millisievert entspricht der eigentlichen Obergrenze, bis zu der es Menschen im Notfall erlaubt ist, sich der Strahlung auszusetzen. Angesichts der krisenhaften Umstände, wurde die Obergrenze auf 250 Millisievert angehoben. Unterdessen wurden erhöhte Konzentrationen von radioaktiven Jod-131 in Nahrungsmitteln und Trinkwasser festgestellt.

Zuletzt wurde eine Belastung von 298 Becquerel pro Kilogramm Wasser festgestellt. Die Behörden rieten davon ab, Kindern Leitungswasser ab einer Belastung von 220 Becquerel zu verabreichen. "Das ist ein Grenzwert. Das ist also ein Wert, wo man auf alle Fälle aufpassen würde und wo man die Leute warnen würde. Wirklich gefährlich sind die nach unserem Wissen noch nicht", sagte der deutsche Radiologe Heyo Eckel im Gespräch mit dem Deutschlandfunk am Donnerstag. Im Weiteren schätzte Eckel ein, dass die Distanz von 240 bis 250 Kilometern zwischen Tokio und Fukushima I eine sichere Entfernung ist: "Bis jetzt scheint es eine Entfernung zu sein, die nicht bedenklich ist. Aber so weit ist die Entfernung nicht, das wissen wir aus Tschernobyl, dass die Russen damals an der Westgrenze der damaligen Sowjetunion Wolken haben abschießen lassen, weil sie Angst hatten, dass die Wolken Moskau erreichen würden", so Eckel.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.03.2011

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