Japanischer Werkzeugmaschinenbauer schließt weitere Zukäufe bei Gildemeister nicht aus

Der japanische Werkzeugmaschinenbauer Mori Seiki schließt den Zukauf weiterer Aktien am ostwestfälischen M-Dax-Konzern Gildemeister nicht aus.

Tokio (dts Nachrichtenagentur) - "Wir können uns vorstellen, den Anteil an Gildemeister weiter zu erhöhen", sagte Vorstandschef Masahiko Mori der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe). Zwar sei das aktuell "kein Thema", versichert Mori. Eine Mehrheitsübernahme will der Manager aber auch auf mehrfache Nachfrage nicht ausschließen.

Aktuell halten die Japaner 20,1 Prozent an Gildemeister. Umgekehrt sind die Deutschen mit 5,1 Prozent an Mori Seiki beteiligt. Eine Aufstockung dieser Anteile ist laut Konzernchef Rüdiger Kapitza nicht geplant.

Die Kapitalverflechtung gibt es seit rund zwei Jahren, initiiert von Kapitza. Mittlerweile arbeiten beide auf nahezu allen Gebieten zusammen, sei es in der Entwicklung von Maschinen, in der Fertigung oder bei Vertrieb und Service. Erst zu Monatsbeginn haben beide Unternehmen ihre deutschen Verkaufsgesellschaften in eine gemeinsame Gesellschaft eingebracht, zu Beginn des nächsten Jahres soll zudem das ganze Europa-Geschäft für beide Firmen zentral gesteuert werden.

Für Rüdiger Kapitza ist das eine Wunschehe. "Wir haben damit endlich einen Ankeraktionär. Das gibt dem Konzern zusätzliche Stabilität", sagt der Manager.

Dass es bei der Kapitalverflechtung ein großes Ungleichgewicht gibt, ficht er nicht an. Sorgen mache er sich deswegen aber nicht. Offiziell auch nicht beim Verweis auf den Baukonzern Hochtief, dessen anfangs umjubelter Ankerakionär ACS am Ende gegen den Willen von Management und Aufsichtsrat per feindlichem Angebot die Mehrheit bei Hochtief übernommen hat. "Was haben wir mit Hochtief zu tun? Dazu ist doch alles gesagt", meint Kapitza. Sorgen vor einem Absturz der Branchenkonjunktur macht sich der Manager trotz Finanzmarktturbulenzen und der Euro-Krise nicht. Kratzspuren werde es zwar geben in den kommenden Monaten, sagt Kapitza. "Aber keinen Crash wie 2009." Das glaubt auch Martin Kapp, der Vorsitzende des Branchenverbandes VDW. 2011 soll das Produktionsvolumen der Werkzeugmaschinenhersteller um 30 Prozent steigen. 2012 rechnet Kapp mit einem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.09.2011

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