Jedes sechste Kind lebt von Hartz IV

Etwa jedes sechste Kind in Deutschland lebt laut eines Berichts der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe) in einer Hartz-IV-Familie.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In den Stadtstaaten Bremen und Berlin ist sogar jedes dritte Kind auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Das Blatt beruft sich dabei auf eine Datenübersicht der Bundesagentur für Arbeit (BA), die die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, im Hinblick auf den Weltkindertag ausgewertet hat. Nach den aktuell verfügbaren Zahlen waren demnach im April fast 1,67 Millionen Kinder im Alter zwischen Null und 15 Jahren auf staatliche Grundsicherung angewiesen.

Das waren rund 23.000 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Quote, also der Anteil der Hilfebedürftigen in dieser Altersgruppe, liegt damit aktuell bei 15,7 Prozent. Das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren.

"Genauer betrachtet geht es beim Thema Kinderarmut nicht unmittelbar um die Armut der Kinder, sondern um die Armut ihrer Eltern und deren Auswirkung auf die Kinder", sagte Zimmermann der Zeitung. Leider sei es immer noch so, dass Kinder dass größte Armutsrisiko darstellten. Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es allerdings erhebliche Unterschiede.

So liegen die Quoten der Kinder mit Hartz-IV-Bedarf in Berlin und Bremen bei 33,5 beziehungsweise 32,9 Prozent. In Bayern und Baden-Württemberg sind es dagegen nur 7,3 beziehungsweise 8,5 Prozent. "Die Bundesregierung muss endlich wirksame Schritte gegen Kinderarmut einleiten", forderte Zimmermann.

Die sozialen Leistungen müssten Armut verhindern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.09.2015

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