Joschka Fischer steht nicht als Kanzlerkandidat der Grünen zur Verfügung

Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis90/Die Grünen) steht nicht als Kanzlerkandidat der Grünen für die nächste Bundestagswahl zur Verfügung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zu Spekulationen, er werde 2013 für seine Partei um den Einzug ins Kanzleramt kämpfen, sagte Fischer "Bild am Sonntag": "Ich fühle mich geehrt, dass man mir das zutraut. Aber das ist es dann auch. Eine Rückkehr des Joschka Fischer in die Politik ist ausgeschlossen."

Auf den Hinweis, er habe 2005 gesagt, er müsse nur neu nachdenken, wenn es dem Land so schlecht gehe, dass es ihn brauche, antwortete Fischer: "Aber davon ist Deutschland - Gott sei Dank - sehr weit entfernt. Dem Land geht es prächtig - meiner Partei auch." Für die Bürger wäre Fischer allerdings auch fünf Jahre nach seinem Rückzug aus der Politik der geeignetste Kanzlerkandidat der Grünen.

Dies ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von "Bild am Sonntag". Bei der Frage, wer der beste Kanzlerkandidat für die Grünen wäre, belegt der 63-Jährige mit 17 Prozent Platz 1. Knapp dahinter folgen die Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin mit 16 Prozent und Renate Künast mit 14 Prozent vor den Parteichefs Cem Özdemir (13 Prozent) und Claudia Roth (8 Prozent). Grundsätzlich würden es 29 Prozent der Deutschen gut finden, wenn Fischer bei der nächsten Bundestagswahl Kanzlerkandidat wird - ein ungewöhnlich hoher Wert für jemanden, der schon lange aus der aktiven Politik ausgeschieden ist.

Immerhin ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) glaubt, dass eine Rückkehr von Joschka Fischer in die Politik den Grünen nutzen würde. Im direkten Kanzlervergleich unterliegt der frühere Außenminister und Vizekanzler jedoch Amtsinhaberin Angela Merkel und Sigmar Gabriel: 39 Prozent würden die CDU-Chefin direkt zur Kanzlerin wählen, 22 Prozent den SPD-Chef und 16 Prozent Joschka Fischer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2011

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