Julie Zeh kritisiert Merkels Passivität im Spionage-Skandal

In der Debatte über die Spionage-Zusammenarbeit von Bundesnachrichtendienst (BND) und US-Geheimdienst NSA hat die Schriftstellerin Juli Zeh die Passivität von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Merkel schaffe es, aus gespielter Ahnungslosigkeit eine Tugend zu machen und entziehe sich so der Kritik, sagte Zeh in einem Interview mit der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Mit ihrer defensiven Haltung erreiche die Kanzlerin Leute, die dankbar in Passivität verharrten, weil ihnen die Auseinandersetzung mit Datenschutz und der Rolle der Geheimdienste zu kompliziert erscheine. "Wir versäumen gerade die historische Chance, eine technische Revolution demokratieverträglich zu gestalten", so Juli Zeh.

Die Geschichtsbücher würden Angela Merkel aber eines Tages fragen, warum sie nicht gehandelt habe, um das Ausspähen anderer Staaten wie der eigenen Bürger zu verhindern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.05.2015

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