Juncker: Europa findet nur durch Krisen zu mehr Integration

Europa findet nach Ansicht von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker nur durch Krisen zu mehr Integration.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - "Europa findet immer nur durch Krisen zu mehr Integration", sagte Juncker in der Fernsehsendung "Unter den Linden" (Phoenix). Die Krise sei nicht in Europa "losgetreten" worden, sondern hätte Europa "ereilt", betonte der luxemburgische Premierminister. "Wir sind zum Epizentrum dieser Krise geworden, ohne schlüssige Erklärung."

Zugleich sieht der Chef der Eurogruppe die Zukunft der EU positiv. Mehr Europa sei die Antwort auf die Krise, so Juncker. "Am Ende dieser Herausforderung wird ein stärker zusammengefügtes Europa stehen."

Überdies sei das mangelnde Bewusstsein über das gemeinsam Erreichte ein Grundproblem der EU. "Wir sind nicht stolz auf unsere eigenen Leistungen. Wir sagen in Europa nicht oft genug `wir`. Wir sagen zu oft `ich`", beklagte der luxemburgische Premierminister.

Mit Blick auf seine Rolle als Eurogruppen-Chef erklärte Juncker, dass er sich als Vermittler verstehe. "Ich bin kein Motor europäischer Einigung. Ich versuche Motoren anderer so zu ölen, dass beide zum Gleichtakt finden. Ich wäre verrückt, wenn ich sagen würde, ohne mich geht nichts", betonte der luxemburgische Premierminister.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2012

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