Juncker mahnt mehr Solidarität in Eurozone an

Der scheidende Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hat mehr Solidarität unter den Mitgliedern der Eurozone angemahnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Viele Staaten der Eurozone könnten sich noch solidarischer benehmen", sagte Juncker der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Die Eurozone brauche einen eigenen Haushalt, aus dem etwa gezielt der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit unterstützt werden könne, forderte Juncker. Deutschland hatte dieses Vorhaben beim jüngsten EU-Gipfel verhindert.

Gelinge es nicht, die Arbeitslosigkeit einzudämmen, drohten soziale Unruhen in Europa, fürchtet Juncker: "Ich warne davor, die Tragödie der Massenarbeitslosigkeit und ihre Risiken für den sozialen Frieden zu unterschätzen." Einen Schuldenschnitt für Zypern schloss Juncker im Gespräch mit der Zeitung kategorisch aus. "Wir haben versprochen, dass wir eine Privatgläubigerhaftung nur für den Sonderfall Griechenland anwenden. Wenn wir den Forderungsverzicht privater Gläubiger jetzt auch bei Zypern ins Auge fassen, wird das die Glaubwürdigkeit der Eurozone zerstören." Juncker wird als Eurogruppen-Chef am Montag durch den Niederländer Jeroen Dijsselbloem abgelöst. Seinem Nachfolger rät er, "solide zu sein und sich nicht zum Werkzeug einzelner Staaten machen zu lassen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.01.2013

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