Kühne-Chef: Discounter nicht mehr allein die Preisdrücker

Der Preisdruck auf die Nahrungsmittelhersteller geht mittlerweile nicht mehr allein von den Billiganbietern im Einzelhandel aus.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Discounter sind oftmals nicht mehr die Preisdrücker. Dazu fühlt sich leider jeder Einzelhändler ab und zu berufen", sagte Stefan Leitz, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Feinkost- und Sauerkonservenherstellers Kühne, der "Welt am Sonntag". "Bei den Preisverhandlungen geht es heute manchmal um die vierte Stelle hinter dem Komma", sagte Kühne-Chef Leitz.

Der Hersteller von Gurken, Rotkohl und Salatsoßen ist nach eigenen Angaben bei den Discountern geringer vertreten als seine Wettbewerber. Vor Jahren habe Kühne sich einmal entschieden, das Sortiment bei einem Kunden zu verringern, weil die Firma an dem Geschäft nichts verdient habe. "Das würde ich heute genauso entscheiden", sagte der Manager.

Die Margen, die in der Nahrungsmittelindustrie zu verdienen sind, bezeichnete Leitz als "sehr dünn". Der 50-jährige Leitz ist im vergangenen Sommer von Unilever zu Kühne gewechselt. Gesucht wurde dort ein Manager, der den Gewinn des Familienunternehmens steigern soll.

"Die Firma ist profitabel, aber nicht profitabel genug", sagte Leitz. Tendenziell arbeite der Nahrungsmittelhersteller in einem schrumpfenden Markt. "Die Deutschen werden weniger, und sie werden älter. Und im Alter essen die Menschen weniger", sagte Leitz. Deshalb müsse Kühne stärker ins Ausland expandieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.03.2014

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