Künast kritisiert geschönte Krippen-Bilanz

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Renate Künast, hat das Vorgehen der Bundesregierung beim Krippenausbau kritisiert: "Die Bilanz ist schöngerechnet. Und dass die Zahl statistisch am Ende gerade so reicht, ist sicher nicht das Verdienst von Frau Schröder", sagte Künast der "Frankfurter Rundschau". "In vielen Regionen gibt es außerdem noch erhebliche Lücken. In Bayern zu Beispiel. Dort liegt die Quote in Wahrheit unter 30 Prozent. Und in Frankfurt haben nur zwei von drei Interessierten einen Platz. Vor allem aber gibt es ein Defizit in der Qualität", sagte sie der "Frankfurter Rundschau" im Interview.

Dagegen wollten die Grünen im Fall eines Wahlsiegs dafür Sorge tragen, "dass der Bund im gesamten Bildungsbereich mehr Kosten übernimmt", erklärte Künast. Das Steuersystem müsse zudem so reformiert werden, dass die Kommunen finanziell deutlich besser gestellt werden. "Mit unserem Steuerpaket wollen wir auch Geld dafür freimachen, den Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen zu finanzieren", sagte die Grünen-Politikerin.

Zudem müsse das Durcheinander der familienpolitischen Leistungen gelichtet und neu organisiert werden, sagte Künast. "Die Kinder müssen dabei im Mittelpunkt stehen, egal in welchen Konstellationen sie aufwachsen. Das Ehegattensplitting fördert den Trauschein, nicht die Kinder. Wir werden den Splittingvorteil für die höheren Einkommen deckeln."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.08.2013

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