Künast will besseren Schutz für Kunden von Tätowier-Studios

Die Vorsitzende des Bundestags-Verbraucherausschusses, Renate Künast (Grüne), setzt sich für mehr Verbraucherschutz bei Tattoostudios ein.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Tätowierstudios sollten verbindliche und einheitliche Hygienevorschriften einhalten", sagte die Grünen-Politikerin dem "Tagesspiegel am Sonntag". Besonderen Handlungsbedarf sieht die Ex-Verbraucherministerin bei den Tätowierfarben. "Hier gibt es bislang keine ausreichenden Hinweise, wie die einzelnen Stoffe, die durch die Tätowierung in die Haut gebracht werden, wirken", betonte Künast.

Sie plädiert für eine Positivliste, wie sie auch das Bundesinstitut für Risikobewertung vorschlägt. "Es muss klar geregelt werden, welche Farbmittel benutzt werden dürfen", forderte Künast. Auch Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) setzt sich für strengere Vorgaben für Tätowiermittel ein und hat EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova aufgefordert, eine EU-weite Lösung auf den Weg zu bringen.

Nach Informationen des "Tagesspiegels am Sonntag" haben bei einem Treffen von Vertretern der Mitgliedstaaten Anfang Mai alle Länder außer Zypern und Lettland für strengere Regeln votiert. Dennoch zögert Brüssel. "Die Kommission hat noch keine Position bezogen", sagte ein Vertreter der EU-Kommission der Zeitung.

Man wolle zunächst die Beratungen einer Expertengruppe abwarten, die sich mit dem Thema beschäftigt. Die will bis März nächsten Jahres Ergebnisse liefern. In Deutschland sind neun Millionen Menschen tätowiert.

Wer ein Tätowierstudio eröffnen möchte, braucht lediglich einen Gewerbeschein. Sachkunde oder Kenntnis von Hygienevorschriften muss man nicht vorweisen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.05.2015

Zur Startseite