Kanzleramtsbombe hatte nur geringe Sprengkraft

Eine Paketbombe, die Anfang vergangener Woche im Kanzleramt eintraf, war von eher geringer Sprengkraft.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Magazin "Der Spiegel". Nach Angaben der Polizei enthielt das Päckchen ein Buch mit rotem Einband und griechischer Aufschrift, in dessen hohlen Inneren ein etwa zehn Zentimeter langer, mit schwarzem Pulver gefüllter zylindrischer Kunststoffgegenstand gebettet war. Bei dem Pulver handelte es sich möglicherweise um ein Perchlorat-Gemisch, wie es auch bei Feuerwerk eingesetzt werden kann.

Von dem Pulver führte ein Kabel zu acht 1,5-Volt-Batterien. Eine Wäscheklammer, die den Stromkreis unterbrach, sollte beim Öffnen des Päckchens herausfallen und den Stromimpuls geben, um damit das Pulver zu zünden. Nach Einschätzung der deutschen Kriminaltechniker wäre es wohl nicht zu einer Explosion, sondern zu einer Verpuffung mit Stichflamme gekommen, berichtet "Der Spiegel".

"Die Brisanz dürfte eher im Bereich der Füllung von `polnischen Böllern` liegen", heißt es in einer Bewertung des Bundeskriminalamts. Experten des Berliner Landeskriminalamtes sprengten das Paket mit einem Wassergewehr. Das Paket war von UPS aus Athen nach Berlin geliefert und in der Poststelle des Kanzleramtes geröntgt worden.

Dabei war den Beamten der Inhalt aufgefallen. Als Urheber werden griechische Anarchisten der Gruppe "Verschwörung der Zellen des Feuers" vermutet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.11.2010

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