Kardinal Kasper sieht große Fortschritte im Dialog zwischen den Kirchen

Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper sieht große Fortschritte im Dialog zwischen den Kirchen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Aufgrund der bisherigen Gespräche habe "zwar noch nicht die eine Kirche Form angenommen, wohl aber das, was man die eine Christenheit nennen könnte", schrieb der langjährige Präsident des vatikanischen Einheitsrates in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" zum evangelischen Kirchentag, der an diesem Mittwoch in Dresden beginnt. In den vergangenen 40 Jahren habe das Gespräch der Konfessionen "mehr Gemeinsamkeit erreicht, als man sich zuvor erträumen konnte". Das Ziel der Ökumene liegt nach Kaspers Worten aus katholischer Sicht "nicht in einer Rückkehr der anderen, sondern im gemeinsamen Wachstum in der katholischen Einheit".

Kasper widersprach zugleich der Ansicht konservativer katholischer Kreise, Ökumene sei ein "katholisches Verlustgeschäft". Sie bestehe vielmehr aus Geben und Nehmen und mache "Katholiken im konkreten Sinn katholischer". In den letzten Jahren ist der Dialog nach Kaspers Einschätzung von scharfen Abgrenzungen überschattet worden.

Beispielhaft erwähnte Kasper die Veröffentlichung "Dominus Jesus" aus dem Jahr 2000, in dem der heutige Papst Benedikt XVI. die katholische Auffassung bekräftigte, Protestanten seien "nicht Kirche im eigentlichen Sinn". Dies habe die evangelische Kirche "als Grobheit empfunden" und ihrerseits eine "harte Antwort" gegeben. Inzwischen sei aber wieder ein "respektvolles ökumenisches Gespräch möglich".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.05.2011

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