Kardinal Marx stärkt Merkel in Flüchtlingspolitik den Rücken

Das Oberhaupt der deutschen Katholiken spricht der Kanzlerin in der Flüchtlingsfrage sein Vertrauen aus: "Wir haben in der Republik heftige Diskussionen gehabt, und bemerkenswert ist, wie Angela Merkel das aushält. Respekt", sagte Kardinal Reinhard Marx dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Durch die Kölner Ereignisse werden auch Ängste in der Öffentlichkeit geschürt, die das viele Positive, was in der Flüchtlingsarbeit geleistet wurde, in den Hintergrund drängen", erklärte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz weiter. Marx sagte dem "Handelsblatt", dass jeder Mensch in Not, der nach Deutschland komme, menschenwürdig behandelt werden und ein faires Verfahren erhalten solle: "Unter dieses Niveau darf man nicht sinken."

Der Kardinal wörtlich: "Die europäische Grenze darf keine `Todesgrenze` sein." Er wisse aber wohl, dass nicht alle, die kommen, bleiben könnten. Zugleich warnte der Kardinal von München und Freising davor, dass sich die Mitte der Gesellschaft in der Flüchtlingsdebatte radikalisiere: "Das erschreckt mich auch. Bis in die bürgerlichen Kreise hinein, selbst im christlichen Bereich, hört man gelegentlich ungewohnte Töne. Der rechte Populismus und Nationalismus nimmt zu."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.01.2016

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