Kartellamtspräsident fordert Benzinpreis-Datenbank für Verbraucher

Kartellamtspräsident Andreas Mundt unterstützt Forderungen nach einer Benzinpreis-Datenbank für Verbraucher.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir können uns gut vorstellen, dass die Tankstellenpreise in Form einer Internet-Datenbank auch den Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden", sagte Mundt der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Mineralölbranche soll nach Plänen der Bundesregierung gesetzlich verpflichtet werden, dem Kartellamt täglich die Preise an den Tankstellen und an den Raffinerien zu melden. Allerdings müsse man "auch aufpassen, dass wir damit den Mineralölunternehmen nicht in die Hände spielen, die diese Daten bisher mühsam selber zusammen tragen", warnte der Kartellamtspräsident.

Der oberste deutsche Wettbewerbshüter führte die derzeit wieder hohen Benzinpreise auch auf die Marktmacht der fünf großen Mineralölkonzerne zurück. "Die Preise sind derzeit recht hoch. Insofern habe ich schon den Eindruck, dass die Mineralölkonzerne den deutlichen Rückgang der Rohölpreise möglicherweise nicht in vollem Umfang an die Verbraucher weitergeben", sagte Mundt.

"Wir wissen aus der Vergangenheit, wie die fünf großen Konzerne ihre Marktmacht nutzen, um Preiserhöhungen durchzusetzen", so der Behördenchef. Das Kartellamt habe zwar keine Hinweise auf Preisabsprachen vorgefunden. Es habe "aber darauf hingewiesen, dass die fünf großen Konzerne in der Lage sind, ihre Marktmacht einfach durch gegenseitiges Abgucken und Nachmachen auszuspielen", sagte Mundt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.07.2012

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