Kartenbetrug: Großbanken mussten 2010 ein Drittel der Geldautomaten austauschen

Der Betrug mit gefälschten EC-Karten kommt die großen deutschen Privatbanken offenbar teuer zu stehen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, mussten die Kreditinstitute im vergangenen Jahr fast ein Drittel der Geldautomaten austauschen, weil diese zu leicht manipulierbar waren. Insgesamt seien rund 2.500 von 9.000 Automaten, die von der sogenannten Cash Group betrieben werden, betroffen gewesen. Die Gruppe umfasst die größten Privatbanken wie die Deutsche Bank und Commerzbank.

Für andere Geldautomaten, wie die der Sparkassen, lagen keine Zahlen vor. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Dienstag mitteilte, stieg die Zahl der Betrugsfälle an Geldautomaten in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich an. Insgesamt wurden im Jahr 2010 3.183 Angriffe auf Bankautomaten registriert.

Dies entspricht einer Steigerung von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro Skimming-Attacke auf einen Geldautomaten sind durchschnittlich rund 60 Kunden betroffen. Demzufolge wurden im Jahr 2010 schätzungsweise 190.000 Kartenkunden Opfer von Skimming-Delikten.

Nach Schätzungen lag der daraus resultierende Schaden allein bei den Debitkarten bei rund 60 Millionen Euro und damit 20 Millionen höher als im Vorjahr. Häufig installierten die Täter Mini-Kameras direkt oberhalb der PIN-Tastatur der Geldautomaten oder sie befestigten die Kameras oder Fotohandys an oder in der Raumdecke - zum Beispiel versteckt in Rauchmelderattrappen. Alternativ setzten sie Tastaturattrappen ein, die identisch aussehen und über die Originaltastatur gelegt werden.

So wird die vom Kunden eingegebene PIN gespeichert, während gleichzeitig die Originaltastatur und damit der Geldautomat störungsfrei genutzt werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.05.2011

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