Kassenchefs empört über Abwimmeln von City BKK-Versicherten

Im Skandal um Versicherte der City BKK, die von anderen Krankenkassen abgewiesen werden, empören sich jetzt die Kassenchefs, die Mitglieder der City BKK aufgenommen haben.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Norbert Klusen, Chef der Techniker Krankenkasse (nahm 13.000 Versicherte auf) sagte gegenüber der "Bild" Zeitung (Donnerstagausgabe): "Das ist eine echte Blamage - vor allem für Kassen, die sonst gern von Solidarität reden. Hier haben einige wenige dem Ruf einer ganzen Branche geschadet." Dr.

Ellis Huber, Chef der Securvita-Krankenkasse ergänzte: "Wenn Krankenkassen alten und kranken Menschen die Aufnahme verweigern, dann tragen deren Vorstände die Schuld. Gegen diese gilt es zukünftig konsequent vorzugehen." Er sieht nach wie vor die oberste Kassenaufsicht, das Bundesversicherungsamt (BVA) in der Pflicht, einzugreifen: "Es ist verantwortungslos, wie das Bundesversicherungsamt durch die Schließung der City BKK das Chaos erst produziert hat und es dann nicht schafft, diesen Zustand zu bewältigen. Diese Behörde hat nicht an die Menschen hinter der BKK gedacht", so Huber. FDP-Gesundheitsexperte Lars Lindemann fordert Konsequenzen bei Vorständen der Kassen, die Betroffene abgewiesen haben. Lindemann sagte der "Bild" Zeitung: "Man muss sich fragen, ob gesetzliche Kassen, die ihre öffentlich-rechtlichen Aufgaben nicht erfüllen, in diesem Gesundheitssystem noch etwas zu suchen haben."

Beim heutigen Treffen der Kassenvertreter in Berlin müsse "eine sofortige Lösung" gefunden werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2011

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