Katholische Theologin sieht Pontifikat Benedikts XVI. als "Katastrophe"

Als "eine Katastrophe" hat die katholische Theologin Uta Ranke-Heinemann das Pontifikat im Allgemeinen und das Pontifikat Benedikts XVI. im Speziellen bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Pontifikat als solches sei, auch wegen des Anspruchs der Unfehlbarkeit, eine Katastrophe. Hinzu kämen die Sexualmoral der Kirche und ihre Frauenfeindlichkeit, so die Theologin in einem Interview mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Konkret kritisierte Ranke-Heinemann die Sexuallehre der katholischen Kirche und die Tatsache, dass der Papst Kondome nur für männliche Prostituierte erlaubt, wie auch den "Wahn von einem Männerbiotop im Vatikan, das unter Ratzinger verstärkt wurde".

Als Ratzinger 2005 Papst geworden sei, habe sie sich auch sehr gefreut. "Ich wusste damals nicht, dass vieles, was ich inhaltlich seinem Vorgänger, John Paul, the great, zuordnete, in Wirklichkeit von Joseph Ratzinger geschrieben worden war, der seit 1981 Präfekt der Glaubenskongregation war". Auch mit dem noch nicht bestimmten, künftigen Papst verknüpfe sie keine Hoffnungen für die katholische Kirche.

Ranke-Heinemann studierte in den 50er-Jahren zusammen mit Joseph Ratzinger in München Theologie. Die 85-Jährige hatte als erste Frau der Welt einen Lehrstuhl in katholischer Theologie erhalten und diesen später aufgrund ihrer Kritik an der Kirche wieder verloren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.02.2013

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