Kauder kritisiert Sarrazin wegen Euro-Thesen scharf

Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat den früheren Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wegen seiner Euro-kritischen Thesen scharf angegriffen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Sarrazin liegt erneut falsch. Der Euro ist eine Erfolgsgeschichte und wird es bleiben", betonte Kauder gegenüber der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe). Der einstige Berliner Finanzsenator könne sich im Übrigen darüber freuen, "dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen Werbung für sein Buch" mache, sagte Kauder mit Blick auf den am heutigen Sonntag stattfindenden Auftritt Sarrazins in der ARD-Sendung "Günther Jauch".

Den von Sarrazin konstatierten Zusammenhang zwischen der historischen Schuld der Deutschen und dem Euro hält Kauder für abwegig: "Ich muss mich nicht mit jedem dummen Gedanken eines Herrn Sarrazin auseinandersetzen." Der ehemalige Bundesbanker hatte in seinem am Dienstag erscheinenden Buch "Europa braucht den Euro nicht" erklärt, dass die Befürworter von gemeinsamen europäischen Staatsanleihen, den sogenannten Eurobonds, getrieben seien "von jenem sehr deutschen Reflex, wonach die Buße für Holocaust und Weltkrieg erst endgültig getan ist, wenn wir alle unsere Belange, auch unser Geld, in europäische Hände gelegt haben". Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte vorab Auszüge aus dem Buch veröffentlicht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.05.2012

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