Kauder ruft islamische Welt zur Achtung der Religionsfreiheit auf

Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat die Intoleranz islamisch geprägter Staaten gegenüber anderen Religionen kritisiert: "Viele Konflikte auf der Welt gäbe es nicht, wenn die islamische Welt insgesamt die Religionsfreiheit uneingeschränkt achten würde", schrieb Kauder in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist leider nicht der Fall." Die traurige Wahrheit sei, dass in vielen Ländern, in denen der Islam Staatsreligion sei oder die Gesellschaft zumindest präge, Angehörige anderer Religionen vielfach bedrängt oder gar verfolgt würden, so der Christdemokrat. In vielen Ländern wie Saudi-Arabien, Sudan, dem Iran oder Pakistan werde der Wechsel von Muslimen zu einer anderen Religion "mit schwersten Strafen bis hin zur Todesstrafe bedroht", so Kauder.

Lange Jahre hätten vor allem Christen unter dieser Intoleranz gelitten. Mittlerweile würden aber auch immer mehr Muslime Opfer von Muslimen. Kauder appellierte an die Regierungen der Islamstaaten: "Es ist an der Zeit, dass die islamisch geprägten Staaten nun endlich innehalten und sich von der religiösen Intoleranz abwenden. Sie sollten vielmehr den Wert des friedlichen Zusammenlebens der Religionen wiederentdecken und sich klar vom IS-Terror distanzieren." Kauder forderte auch die Politik auf, Religionsfreiheit und Toleranz stärker einzufordern: "Das Werben um diese neue Toleranz muss in unserer Außenpolitik noch stärker zum Thema werden." Das Eintreten für die Religionsfreiheit sei heute ein Beitrag zur Sicherung des Friedens und der Wahrung auch der übrigen Menschenrechte geworden.

Kauder kritisierte in dem Zusammenhang scharf die Türkei. So wie es in Deutschland selbstverständlich sei, dass Muslime ihre Moscheen bauen dürfen, müssten Christen auch in aller Welt das Recht haben, Kirchen zu errichten, so Kauder. "Insbesondere in Europa darf es hier keinerlei Abstriche geben, da wir uns als eine Wertegemeinschaft verstehen. Wer, wie die türkische Regierung, dies nicht anerkennen will, ist meilenweit von Europa entfernt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.11.2014

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