KfW schließt Vergleich mit Ex-Vorstand Peter Fleischer

Der Dauerstreit zwischen der Staatsbank KfW und ihrem früheren Vorstandsmitglied Peter Fleischer ist beigelegt: Beide Parteien einigten sich nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) auf einen Vergleich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein KfW-Sprecher bestätigte die Einigung, auch der Verwaltungsrat des Förderinstituts habe bereits zugestimmt. Fleischer war fristlos entlassen worden, nachdem die KfW im 15. September 2008 gut 300 Millionen Euro an die US-Investmentbank Lehman Brothers überwiesen hatte, obwohl diese bereits insolvent war. Fleischer klagte jedoch gegen die Kündigung.

Der Manager sah sich zu Unrecht für die Panne verantwortlich gemacht. Er war bis August 2008 für das Risikomanagement der KfW verantwortlich gewesen, ehe er das Mittelstandssegment übernahm. Die Bank warf ihm vor, nur unzureichende Vorkehrungen getroffen zu haben, um eine solche Fehlüberweisung zu verhindern.

Fleischer wies dies zurück und argumentierte, die entscheidenden Fehler seien an anderer Stelle in der Bank gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden auch Vorwürfe gegen Bankchef Ulrich Schröder laut. Zu den Konditionen des Vergleichs wollte sich die KfW nicht äußern.

Nach Informationen der "Welt" erhält er zunächst eine sechsstellige Einmalzahlung und nach einer Übergangszeit eine Pension von der KfW. Bereits im Sommer 2010 hatte die KfW Fleischer ein ähnliches Vergleichsangebot unterbreitet, dieses jedoch nach einer Intervention aus der Bundesregierung zurückgezogen. Ein neues Angebot mit deutlich schlechteren Konditionen lehnte der Manager wiederum ab. Zuletzt drohte man in Berliner Regierungskreisen, man werde gegen Fleischer "durch alle Instanzen gehen".

Mit dem Ex-Vorstand Detlef Leinberger, der im September 2008 ebenfalls wegen der Lehman-Überweisung entlassen worden war, hatte sich die KfW bereits Ende 2010 auf einen Vergleich geeinigt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.10.2011

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