Kinderärzte-Präsident kritisiert nicht impfende Kollegen

Ärzte, die Kinder nicht impfen oder die Impfung hinauszögern, sehen sich nun auch aus den eigenen Reihen massiven Vorwürfen ausgesetzt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Fred Zepp, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Wenn Mediziner Impfungen nicht anbieten oder den Impftermin ohne schwerwiegende gesundheitliche Gründe immer weiter verschieben und das Kind dann erkrankt, ist das genauso verwerflich wie andere Kunstfehler." Zu Beginn der Woche hatte das Robert-Koch-Institut neue Zahlen zu Masern veröffentlicht. Demnach steckten sich bis Anfang November 1.605 Menschen mit dem Virus an, so viel wie seit mindestens 2006 nicht mehr.

Die Infektion ist eine der schwersten Kinderkrankheiten. Daher ist Zepp zufolge der Verzicht auf die Impfung "nicht mit dem ärztlichen Berufsethos vereinbar". Er verwies auf Studien, die gezeigt hätten, dass banale Infekte, Durchfallerkrankungen oder sogar eine Mittelohrentzündung "kein Grund sind, die Schutzmaßnahme aufzuschieben".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.11.2011

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