Kipping: EU arbeitet auf "Graccident" Griechenlands hin

Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, wirft der EU vor, einen Austritt Griechenlands aus dem Euro zu betreiben.

Berlin/ Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Kipping sagte "Bild am Sonntag": "Die EU spielt mit dem Feuer, sie arbeitet auf einen Graccident hin, einen `versehentlichen` Austritt aus der Eurozone. Das aber würde den Euro nachhaltig schwächen und auch die Steuerzahlenden in Deutschland viel kosten - laut Ifo-Institut 84 Milliarden Euro." Auch für Griechenland selbst wäre ein Ausscheiden aus dem Euroraum ein Desaster: "Viele Griechen haben Euros abgehoben, es würde einen Riesenschwarzmarkt und de facto zwei Währungen geben. Die EU muss so demokratisch sein, dass sie alternative Wege zum neoliberalen Kurs zulässt, statt den Regierungen immer das Messer an den Hals zu setzen und zu Sozialkürzungen zu zwingen." Eine deutliche Mehrheit von 72 Prozent der Deutschen hat angesichts der Lage Mitleid mit den Menschen in Griechenland. Dies ergab eine Emnid-Umfrage für die Zeitung "Bild am Sonntag".

Demnach empfinden nur 23 Prozent kein Mitleid. Einen Schuldenerlass für das Krisenland befürworten trotzdem nur 26 Prozent der Deutschen, 67 Prozent lehnen ihn ab. Emnid befragte am 11.06.2015 501 Personen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.06.2015

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