Kipping sieht griechisches Regierungsbündnis als Einzelfall

Die deutsche Linkspartei sieht das neue links-rechte Regierungsbündnis in Griechenland als Einzelfall: "Ein solches Bündnis käme für die Linke in Deutschland und im Europa-Parlament nicht infrage", sagte Parteichefin Katja Kipping "Zeit Online".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Sie warnte aber vor voreiliger Kritik: "Die Unabhängigen Griechen sind eine rechte Abspaltung von den griechischen Konservativen, also so eine Art CSU. Ich erwarte aber, dass Syriza auch in der Regierung bei einem klar antirassistischen Programm bleibt." Das Wahlergebnis in Griechenland habe gezeigt, dass die Bevölkerung des "Spardiktats" überdrüssig sei, sagte Kipping.

Sie zeigte Sympathien für die Forderung aus dem griechischen Wahlkampf nach Reparationszahlungen für die Besetzung durch die deutsche Wehrmacht in Höhe von elf Milliarden Euro. Eine solche Zahlung sei ebenso eine Möglichkeit wie ein Schuldenschnitt, sagte Kipping."Wir haben durchaus eine historische Verantwortung gegenüber Griechenland." Kipping betonte, in Deutschland werde es keinesfalls einen Schulterschluss zwischen Linkspartei und AfD geben.

"In zentralen Fragen sind unsere Forderungen vollkommen konträr", sagte Kipping. "Die AfD steht – auch wenn sie sich mit dem Nimbus des Protestes umgibt – für eine Kultur des Treten nach unten, Richtung Migranten und Erwerbslose."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.01.2015

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