Kirch-Erben wollen keinen Nachlass bei ausgehandeltem Vergleich mit Deutscher Bank geben

Die Erben des Medienunternehmers Leo Kirch beharren nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) auf dem mit der Deutschen Bank besprochenen Schadenersatz in Höhe von 812 Millionen Euro.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Einen deutlich geringeren Betrag werde die Kirch-Seite nicht akzeptieren, heißt es laut der Zeitung in den Verhandlungskreisen, in denen der geplante Vergleich auf den Weg gebracht worden war. Sollte die Deutsche Bank die 812 Millionen Euro nicht zahlen, dann werde auf allen Ebenen weiter gestritten. Das gelte sowohl für die noch anhängigen Gerichtsverfahren wie auch für die Aktionärsversammlung der Bank am 31. Mai 2012, bei der Vorstandschef Josef Ackermann verabschiedet wird.

In der Bank stellt man sich bereits auf neue, harte Attacken der Kirch-Anwälte bei der Hauptversammlung ein. Da die Deutsche Bank ihrerseits nach derzeitigem Stand keine 812 Millionen Euro zahlen will, ist der Vergleich kurz vor dem Scheitern. Das Oberlandesgericht München hatte vor einem Jahr einen Schadenersatz in Höhe von 775 Millionen Euro angeregt.

Inklusive der Zinserträge, die seither angefallen wären, kam dann der Vergleichsvorschlag in Höhe von 812 Millionen Euro zustande. Die Deutsche Bank will nun aber doch keinen Schadenersatz in dieser Höhe zahlen, sondern allenfalls deutlich weniger. Laut SZ ist man im Kirch-Lager zuversichtlich, bei einer Fortdauer des Streits noch mehr Schadenersatz erzielen zu können.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2012

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