Klimaökonom wirft Regierung Versäumnisse bei Umsetzung der Energiewende vor

Der Potsdamer Klimaökonom Ottmar Edenhofer wirft der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Umsetzung der Energiewende in Deutschland vor.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben den Beschluss gefasst, aus der Kernenergie auszusteigen. Aber wir haben noch kein Konzept dafür, wie wir die Wende vorantreiben", sagte er den Zeitungen der WAZ Mediengruppe. Der stellvertretende Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung kritisierte konkret, dass auch ein Jahr nach dem Beschluss zum Atomausstieg noch immer wesentliche Fragen zu Netzausbau und fossilen Ersatzkraftwerken unbeantwortet seien.

"Statt hehre Ziele zu verkünden, müssen wir sagen, wie wir es umsetzen wollen", sagte Edenhofer. "Wir sind im vergangenen Jahr kaum vorangekommen." Der Ökonom hält den Umbau der Energieversorgung für eine Chance.

Nordrhein-Westfalen spiele bei der deutschen Energiewende eine zentrale Rolle: "Die Technik-Innovationen der Zukunft, insbesondere bei Energiespeichern oder Stromnetzen, werden auch aus dem Ruhrgebiet kommen." Zur Energiewende und zum Schutz des Klimas gebe es keine Alternative. Edenhofer:"Leider gibt es immer noch Menschen, die so tun, als ob wir einfach immer so weiter machen könnten wie bisher. Wir sollten die Ladenhüter-Debatten aus den 80-er Jahren beenden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.05.2012

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