Klitschko fordert EU-Sanktionen gegen Janukowitsch bis zur Rücknahme von Gesetzen

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat die EU aufgefordert, ein Einreiseverbot gegen Präsident Viktor Janukowitsch zu verhängen, solange der Präsident die Aufhebung der umstrittenen Anti-Demonstrations-Gesetze und die Freilassung von Demonstranten nicht unterzeichnet hat.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - "Ich habe das Gefühl, dass dieser Mann uns austricksen will und nur versucht, Zeit für sich und seine schmutzige Politik zu gewinnen. Doch das werden wir nicht zulassen. Und wir hoffen, dass die EU solange ein Einreiseverbot gegen Janukowitsch und seine Behördenvertreter verhängt, bis der Präsident die Rücknahme seiner diktatorischen Gesetze auch wirklich unterschreibt", schreibt Klitschko in einem Gastbeitrag für die "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe).

"Mir kommen die Sitzungen im Parlament und die Verhandlungen mit dem Präsidenten endlos vor. Ich kann nicht glauben, dass Janukowitsch so wenig Respekt vor den Bürgern der Ukraine hat und deren Forderungen, endlich in einer freien Gesellschaft leben zu wollen, nicht verstehen will." Klitschko beschreibt seinen Bruder in dem Gastbeitrag für die "Bild-Zeitung" als seinen wichtigsten Ratgeber.

"Es gibt in diesen Tagen nur wenige Momente, in denen ich auch einmal lachen kann. Aber wenn ich meinen Bruder Wladimir treffe, dann ist es so wie immer zwischen uns: Wir lachen viel, daran kann auch die angespannte politische Lage nichts ändern. Und wenn er mich spätabends trifft, dann erinnert er mich daran, dass ich endlich mal etwas Vernünftiges essen muss. Ich bin sehr froh darüber, wie engagiert mich mein Bruder hier unterstützt. Gestern haben wir uns zusammen mit EU-Vermittlern getroffen. Er ist kein Politiker, aber er ist eine wahnsinnig wichtige Stütze für mich. Wladimir sagt immer ganz offen, was er über die politische Situation hier denkt, dass die Menschen genug haben von falschen Versprechungen. Er erinnert mich daran, die Meinungen auf der Straße ernst zu nehmen und nicht allein die Gespräche mit Politikern als Volksmeinung aufzufassen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.01.2014

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