Klitschko fordert internationale Hilfe für die Ukraine

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat mit Nachdruck internationale Hilfe für die Opposition in der Ukraine gefordert.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - Klitschko schreibt in einem Gastbeitrag für die "Bild-Zeitung" (Freitagausgabe): "Der Westen darf nicht wegschauen. Gerade die EU muss mit so viel Druck wie möglich Janukowitsch begegnen. Und ich sage es noch einmal: Sanktionen gegen ihn und die Regierung würden sehr helfen! Ein weiteres Blutvergießen kann nur noch durch internationale Hilfe verhindert werden."

Klitschko kritisierte erneut Präsident Viktor Janukowytsch massiv für sein Verhalten. Klitschko schreibt in der "Bild-Zeitung": "Janukowytsch und seine Vasallen haben tatsächlich geglaubt, dass sie uns kleinkriegen würden. Dass es irgendwann zu kalt würde für die Demonstranten. Dass uns seine Scharfschützen auf den Dächern Angst machen. Aber jetzt merkt er, dass viel mehr Menschen auf unserer Seite stehen als er gedacht hat. Nicht nur in Kiew, auch in anderen Regionen des Landes, sind unsere Unterstützer im Vorteil. Allein gestern sind drei Regionalparlamente von Aufständischen übernommen. Ich habe Janukowytsch in all den Gesprächen als einen Mann kennen gelernt, dem man nicht trauen kann. Er ist von Macht besessen und versucht aus dieser vor allem für sich und seiner Familie alles rauszuholen. Er bekommt aus seinem Regierungspalast schon lange nicht mehr mit, wie viel Abneigung und Hass ihm entgegen schlägt. Ich wurde von meinen eigenen Leuten scharf dafür kritisiert, dass ich ihm vor den Verhandlungen die Hand geschüttelt habe. Vielleicht war das ein Fehler, aber ich wollte wirklich alles für den Frieden tun. Janukowytsch versucht jetzt mit einem Misstrauensvotum gegen den Ministerpräsidenten in der nächsten Woche auf Zeit zu spielen. Es wird ihm nicht gelingen. Ohne Neuwahlen werden wir nicht aufhören zu demonstrieren. "

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.01.2014

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