Klitschko kündigt größte Demonstration seit Sowjet-Zeiten an

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat mit dramatischen Worten Präsident Viktor Janukowitsch angegriffen und die größten Demonstrationen aller Zeiten angekündigt.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - Klitschko schreibt in einem Gastbeitrag für die "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe): "Die Regierung glaubt, dass ihnen die Gewalt hilft, dass sich die Protestbewegung selbst zerstört, weil am Ende das Volk die Opposition für das Chaos verantwortlich macht. Janukowitsch irrt sich gewaltig! Das Volk weiß genau, dass nur er dafür verantwortlich ist, dass er selbst diese unglaublichen Gesetze erlassen hat. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass in den nächsten Tagen so viele Menschen wie noch nie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der Ukraine auf die Straße gehen. Wir werden Janukowitsch zeigen, dass unser Freiheitsdrang größer ist als die Angst vor seinen Scharfschützen!" Klitschko griff Janukowitsch in der "Bild-Zeitung" erneut scharf an. Der ukrainische Oppositionspolitiker schreibt in der "Bild-Zeitung" weiter: "Janukowitsch hat die größtmögliche Schande über die Ukraine gebracht. An seinen Händen klebt jetzt Blut. Seit dem Ende der Sowjetunion wurden bisher noch nie Schusswaffen gegen Demonstranten eingesetzt. Und Janukowitsch sollte von allen Staaten dieser Welt zur Persona non grata erklärt werden. Wir haben dennoch stundenlang versucht, mit ihm zu verhandeln. Aber die Gespräche waren wieder einmal ergebnislos. Ich frage mich, was er den Müttern sagen würde, die ihre Söhne verloren haben? Dass sie selbst schuld sind an ihrem Tod, weil sie seit zwei Monaten für eine bessere Ukraine auf die Straße gehen? Dass es nicht gerechtfertigt sein soll, sich gegen ein Demonstrationsverbot aufzulehnen?" Klitschko forderte die EU erneut auf, Sanktionen zu verhängen. Klitschko weiter: "Und ich hoffe, dass wir aus der EU jetzt nicht weiter die immer gleichen Töne hören. Genau wie die USA jetzt ukrainischen Behördenvertretern Visa verweigert, muss endlich auch die EU Sanktionen umsetzen. Es darf nicht länger gewartet werden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.01.2014

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