Klitschko warnt Putin vor Eskalation

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat angesichts der militärischen Alarmbereitschaft Russlands den Staatspräsidenten Wladimir Putin vor einer Eskalation gewarnt.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - Klitschko sagte in einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Donnerstagsausgabe) auf die Frage, ob er ein militärisches Eingreifen Russlands befürchtet: "Ich kann mir das nicht vorstellen, denn eine solche Eskalation der Situation wollen beide Seiten nicht." Klitschko sagte der Zeitung weiter: "Wir blicken mit Sorge auf die Reaktionen aus Russland, denn dort wurde von einigen Medien versucht, das Bild von einem Putsch und radikalen Demonstranten zu zeichnen. Das ist einfach falsch. Im Osten unseres Landes versucht Russland derzeit starken Einfluss zu nehmen, da müssen wir besonders aufpassen." Klitschko forderte von Putin, dem abgesetzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch kein Exil zu gewähren. Klitschko sagte der "Bild-Zeitung": "Derzeit geht es vor allem um die Frage, wie Russland mit Janukowitsch umgeht. Ich kann den russischen Präsidenten nur davor warnen, Janukowitsch aufzunehmen und damit einem blutigen Diktator Schutz zu gewähren. Janukowitsch muss sich in der Ukraine vor einem Gericht für seine Taten verantworten." Klitschko sagte der Zeitung, dass er den ehemaligen Präsidenten auf der Krim vermutet: "Ich weiß es nicht, aber es gibt starke Anzeichen dafür, dass er auf der Krim sein könnte, sich dort in einem russischen Militärlager versteckt hält. Er hat keine Chance mehr, nach Kiew zurück zu kommen und seine Familie versucht ihre Reichtümer zu retten. Janukowitschs Sohn soll Milliarden Euro in arabische Länder gebracht haben. Es ist sehr wichtig für die Ukraine, dass Janukowitsch und seine Schergen für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Das sind wir den Opfern vom Maidan schuldig." Klitschko bat außerdem die EU in dem Konflikt um Hilfe, sagte der Zeitung: "Die EU spielt eine sehr wichtige Rolle, es sollten jetzt insbesondere Gespräche mit Putin geführt werden. Es wäre wünschenswert, wenn die EU vermittelt und versucht, Unruhe in der ganzen Region zu verhindern."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2014

Zur Startseite