Knabe: Verfassungsschutz soll russische Einflussversuche überwachen

Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, fordert das Bundesamt für Verfassungsschutz auf, russische Einflussversuche in Deutschland besser zu überwachen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die gut organisierten Proteste gegen die frei erfundene Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens in Berlin erinnern mich an die Desinformationskampagnen der Stasi", sagte Knabe der "Welt". "Zum Schutz unserer Demokratie ist es erforderlich zu wissen, wer dahintersteckt. Es ist sicher kein Zufall, dass Hunderte von Russlanddeutschen in mehreren deutschen Städten mit gleich aussehenden Plakaten auf die Straße gegangen sind."

Die Meldung hatte zu ernsthaften Verstimmungen zwischen Berlin und Moskau geführt, Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte Deutschland etwa eine "Verschleierung" des Falls vorgeworfen. Knabe sagte, dass Moskau seinen Informationskrieg gegen den Westen massiv ausgeweitet habe. "Die sozialen Medien werden vom Kreml systematisch zur Stimmungsmache genutzt", so der Historiker.

"Dass daraus nun erstmals politische Demonstrationen wurden, ist ein Novum, das erhöhte Aufmerksamkeit erfordert."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.01.2016

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