Knobloch begrüßt Merkels Vorstoß gegen Beschneidungsverbot

Den Vorstoß von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen ein Beschneidungsverbot hat die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch, begrüßt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Diese Klarstellung war fällig", schreibt die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in einem Gastbeitrag für das "Westfalen-Blatt" (Mittwochausgabe). Knobloch erkennt ausdrücklich an: "Angela Merkel will verhindern, dass Deutschland als einziges Land den jüdischen Ritus verbietet." Knobloch fordert, die von der Bundesregierung angekündigte Regelung müsse schnell umgesetzt werden und für Rechtssicherheit sorgen.

"Bis dahin erfahren betroffene Familien juristisch und finanziell meine volle Unterstützung." Jüdische Menschen müssten "ihre Religion so leben können, wie sie sie verstehen, nicht wie andere es gerne hätten." Knobloch, die auch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist, stellt für sich in der aktuellen Debatte klar: "Ich bin nicht bereit, nur ein Jota jüdischer Identität aufzugeben."

Die Bibel schreibe Juden vor, ihren Sohn am achten Tag beschneiden zu lassen, schreibt Knobloch. "Die Prozedur ist mit einem kleinen Schnitt erledigt". Den Akt in die Pubertät zu verschieben, sei Jungen und ihren Eltern nicht zuzumuten.

Die Auswirkungen einer Beschneidung entsprechen nach Darstellung von Frau Knobloch "eher einer Impfung als einer Amputation, womit rüde Kritiker sie gerne vergleichen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2012

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