Knobloch fordert "aufgeklärten Patriotismus"

Zum 75. Jahrestag der Progromnacht vom 9. November 1938 fordert die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, einen "aufgeklärten Patriotismus": "Junge Menschen dürfen stolz auf unsere Heimat sein. Aber: mit einem Unterbau aus Erkenntnis", schreibt Knobloch in einem Gast-Kommentar der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe). Vielen erscheine der Holocaust weit entfernt von der eigenen Lebensrealität, so Knobloch. Doch dies sei "ein Irrtum. Schuld und Schande sterben mit den Tätern. Verantwortung bleibt! Die Geschichte zeigt die Zerbrechlichkeit von Freiheit und Demokratie. Das Vermächtnis lautet: nie wieder."

Es gelte, nicht wegzusehen, zu verharmlosen oder zu schweigen, schreibt Knobloch: "Menschenverachtung ist nicht hinnehmbar. Auf diesen Lektionen beruht unser Grundgesetz. Wer stolz auf unser Land sein will, muss sie lernen – und beherzigen! Das bedeutet: erinnern, erkennen, einstehen. Verantwortung übernehmen für unser Land und ein Miteinander, in dem wir uns als Menschen begegnen – nicht mehr und nie wieder weniger."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.11.2013

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