Koalition hält laut Rösler bis Herbst 2013

Trotz der Spannungen in der schwarz-gelben Koalition rechnet FDP-Chef Philipp Rösler nicht mit einem vorzeitigen Ende des Bündnisses.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der Online-Ausgabe der "Bild-Zeitung" sagte Rösler: "Diese Koalition steht in einer großen Verantwortung und wird auch deshalb bis zur Bundestagswahl Bestand haben. Die FDP steht in dieser Regierung für die Stabilität unserer Währung. Damit wollen wir 2013 vor den Wähler treten."

Auf die jüngsten Drohungen von CSU-Chef Horst Seehofer, die Koalition vorzeitig zu verlassen, reagierte Rösler gelassen. "Wir bleiben sachlich. Die Menschen erwarten, dass wir uns um ihre Sorgen und Nöte kümmern. Sie wollen kein politisches Hickhack. Daran halten wir uns", sagte der FDP-Chef. Auch das mangelnde Vertrauen der Wähler und die Verluste in den aktuellen Meinungsfragen lassen den Liberalen-Vorsitzenden offenbar kalt.

Rösler erklärte: "Wir wollen uns an unserer Leistung messen lassen, wenn es darauf ankommt. Europa ist in einer sehr schwierigen Phase. Es geht in erster Linie darum, dass die gesamte Bundesregierung ernsthaft und verlässlich an Lösungen arbeitet und dass wir die aktuelle Krise meistern."

Rösler (FDP) warnte angesichts der sich zuspitzenden Eurokrise zudem vor einer Konjunktureintrübung in Deutschland. "Viele Firmen werden vorsichtiger und halten Bestellungen zurück." Die Regierung halte zwar weiterhin an ihrer Prognose von 0,7 Prozent Wachstum für dieses Jahr fest. "Im Herbst werden wir diese Einschätzung turnusgemäß überprüfen", sagte Rösler. Der Minister betonte, es sei wichtig, dass Deutschland wettbewerbsfähig bleibe. "Die deutsche Wirtschaft braucht eine Entlastung bei den Sozialabgaben, zum Beispiel durch eine Senkung der Rentenbeiträge zum Jahreswechsel. Ich fordere darüber hinaus von der Opposition, ihren Widerstand gegen den Abbau der kalten Progression aufzugeben, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mehr Netto bleibt", sagte Rösler der "Bild-Zeitung".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.07.2012

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