Koalitionsstreit um "Homo-Ehe" wird schärfer

Die FDP erhöht den Druck auf die CSU, den Widerstand bei der Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften aufzugeben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die müssen sich bewegen", sagte die bayerische FDP-Generalsekretärin Miriam Gruß zu Süddeutsche.de, "es ist überfällig". Familie sei dort, wo Menschen generationenübergreifendend Verantwortung übernehmen würden. Gruß verwies im Gespräch mit Süddeutsche.de weiter auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaften und warf der CSU vor, die Realität zu ignorieren.

"Eigentlich müsste es der CSU peinlich sein, immer wieder von Karlsruhe korrigiert zu werden. Die Gesellschaft ist viel weiter und liberaler, als es die CSU wahrhaben will." FDP-Vorstandsmitglied Horst Meierhofer warnte den christsozialen Koalitionspartner mit der Gleichstellungsdebatte auf Stimmenfang zu gehen.

"Aus meiner Sicht taugt Ausgrenzung nicht als Wahlkampfthema", sagte er Süddeutsche.de. Er wünsche sich "mehr Liberalität" von der CSU, sagte der Chef der bayerischen FDP-Landesgruppe im Bundestag. Lasse Becker, Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen (JuLis), sagte zu Süddeutsche.de: "Bloß weil Rot-Grün damals ein verfassungswidriges Adoptionsrecht beschlossen hat, sollten Dobrindt und die CSU nicht deshalb weiter im tiefsten gesellschaftspolitischen Mittelalter verharren wollen. Da, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, sollte der Staat dies unterstützen. Das sollte die Koalition zeitnah angehen und die Chance nicht aufgrund bayerischer CSU-Verbohrtheit vergehen lassen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.02.2013

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