Koch-Mehrin fordert Frauenquote in der FDP

FDP-Präsidiumsmitglied Silvana Koch-Mehrin hat beklagt, dass die Liberalen den geringsten Frauenanteil aller Parteien haben und fordert deshalb eine feste Frauenquote.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die FDP war einmal die Partei mit dem höchsten Frauenanteil. Heute ist sie Schlusslicht: nur 22 Prozent der Parteimitglieder sind Frauen. Das muss sich wieder ändern", schrieb die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".

Deshalb brauche die FDP eine Frauenquote, 40 Prozent der Positionen in allen Gremien der FDP müssten verbindlich durch Frauen besetzt werden, so die Politikerin weiter. Das Prinzip der Quotierung sei in der Politik fester Bestandteil, so Koch-Mehrin. "Es geht nämlich darum, die Bevölkerung zu vertreten. Und die besteht nun mal zu 52 Prozent aus Frauen. Für alles und jedes gibt es Länder-, Alters- oder anderen Proporz - nur nicht für die Frauen in der FDP." Bisherige Versuche, mehr Frauen in Parteiämter zu bringen, hält Koch-Mehrin für gescheitert: "Die FDP setzt bislang auf Freiwilligkeit, das hat aber nicht funktioniert. Deshalb bin ich dafür, dass wir es parteiintern mit der Quote versuchen." In diesem Zusammenhang verwies Koch-Mehrin auf das Europäische Parlament: "In Europa sind wir schon weiter: 44 Prozent der liberalen Abgeordneten im Europäischen Parlament sind Frauen. In anderen liberalen Parteien in Europa ist die Quote kein Problem. Ja, und wo selbst die CSU inzwischen eine Frauenquote hat, meine ich: Liebe FDP - dann mal los!"

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.02.2011

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