Kommission kritisiert einseitiges Israelbild in deutschen Schulbüchern

Die Deutsch-Israelische Schulbuchkommission, die am Dienstag ihre Empfehlungen im Auswärtigen Amt in Berlin vorstellt, hat das Israelbild in deutschen Schulbüchern als einseitig kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der israelisch-palästinensische Konflikt stehe im Mittelpunkt, Israel lernten deutsche Schüler dabei als ein kriegführendes Land im Nahostkonflikt kennen - als einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten dagegen komme Israel nicht vor, monieren die Experten, berichtet der "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Schulbuchautoren sollten künftig "ein breites, facettenreiches Bild der Geschichte Israels zeichnen", fordert die Kommission demnach in ihrem Bericht. "Ziel sollte es nicht sein, Differenzen zu übertünchen", betonte Simone Lässig, Direktorin des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung, das die Arbeit der Kommission gefördert hat.

"Aber die Jugendlichen sollten in die Lage versetzt werden, sich die Position des jeweils anderen zu erschließen." In israelischen Schulbüchern kommt die Bundesrepublik Deutschland nur sporadisch vor, zudem endet die Darstellung in den Geschichtsbüchern zumeist 1945, berichtet der "Tagesspiegel" weiter. Hier mahne die Kommission an, etwa auch den gesellschaftlichen Umgang mit dem Holocaust und die Erinnerungskultur zu thematisieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.06.2015

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