Konservativer CDU-Kreis kritisiert Merkels Modernisierungskurs scharf

Einer der Wortführer des konservativen Berliner Kreises, Sachsens CDU-Fraktionschef Steffen Flath, hat den Modernisierungskurs von CDU-Chefin Angela Merkel scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Modernisierungskurs der Bundeskanzlerin und der schädliche Kurs der CDU-Vizevorsitzenden Ursula von der Leyen seien maßgeblich mitverantwortlich für die zunehmende Wahlenthaltung enttäuschter bürgerlich-konservativer Kräfte in Deutschland. "Im Berliner Kreis bewegen wir uns in all den Jahren auf dem Fundament der Programmatik der CDU. Andere tun das weniger", sagte Flath im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe).

So führe Merkels Modernisierungskurs zur zunehmenden Wahlenthaltung im Unions-Klientel. Und Ursula von der Leyens Attacken auf das konservative Wertegerüst der Union, zuletzt mit der Forderung nach einer Frauenquote für die Wirtschaft, "verbittert viele Wertekonservative", sagte Flath. Er sei der Meinung, von der Leyen schade der Union mehr, als dass sie ihr nutze.

Mit dem Wirken von Merkel als Kanzlerin und CDU-Vorsitzende im Zeichen der Euro-Krise habe sich zudem eine "Tabuisierung" wichtiger Themen breit gemacht. "Eines dieser Tabus hat zur Gründung der AfD geführt: Die angebliche Alternativlosigkeit unserer Euro- und EU-Politik." Dabei wisse jeder, es gebe keine alternativlose Politik.

"Das wissen die Bürger und das weiß die AfD", betonte Flath, der die eurokritische Partei "Alternative für Deutschland" als Gefahr für die CDU beschrieb. Den Christdemokraten fehlten heute leider Männer wie Friedrich Merz oder Roland Koch. Flath erwarte von den verbliebenen Konservativen in der Union, "mehr Mut zu zeigen und Diskussionen durchzustehen, auch mit Gegenpositionen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.05.2013

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