Koptischer Generalbischof Damian: Christen in Ägypten per Gesetz schützen

Der oberste Vertreter der Kopten in Deutschland, Generalbischof Anba Damian, hat eine Bestrafung der Täter gefordert, die Anfang des Jahres einen Anschlag auf ägyptische Christen verübt haben.

Höxter (dts Nachrichtenagentur) - Christen müssten in Ägypten endlich als gleichberechtigte Bürger gelten und ihre Religion frei ausüben dürfen, verlangte Damian im Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". "Wenn der Täter ein Muslim ist und das Opfer ein Christ, darf deshalb der Muslim eigentlich nicht bestraft werden. Entweder lässt man die Kriminellen frei, oder die Prozesse dauern ewig", so Damian.

In der Neujahrsnacht hatten mutmaßliche Islamisten ein Attentat auf eine Kirche in Alexandria verübt, bei dem 21 Menschen starben. Der Bischof beklagte sich auch über die Diskriminierung von Kopten in Ägypten. Als Beispiele nannte er den Arbeitsmarkt und die politische Vertretung der Christen.

Religion dürfe bei Bewerbungen keine Rolle spielen, Kopten sollten genauso Jobs aufgrund ihrer Qualifikation bekommen wie Muslime. Und der Anteil der Vertreter im Parlament müsse dem Bevölkerungsanteil der Kopten in Ägypten entsprechen. Europa solle verlangen, die Rechte der Kopten zu schützen, und zwar nicht aufgrund der Gnade des Präsidenten.

"Hosni Mubarak hilft uns, wenn wir um Gnade bitten, aber man muss uns per Gesetz schützen." In Deutschland leben 6.000 bis 7.000 Kopten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.01.2011

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