Kosovo verstärkt Kampf gegen radikale Islamisten

Der überwiegend von Muslimen bewohnte Kosovo intensiviert seinen Kampf gegen radikale Islamisten: "Wir haben rund 100 Personen, darunter auch einflussreiche Imame, verhaftet. Jetzt warten sie auf die Entscheidung des Gerichts", sagte Kosovos Außenminister und Vizepremier Hashim Thaçi dem "Handelsblatt". Das Balkan-Land hat zudem ein Gesetz verabschiedet, das eine Beteiligung von Kosovaren an Konflikten im Ausland verbietet. Nach Regierungsangaben wird außerdem eine Informations- und Bildungskampagne durchgeführt, um die Ausbreitung extremistischenr Ideologien zu verhindern.

Thaçi, Mitbegründer und Führer der paramilitärischen UCK im Balkan-Krieg, verlangt eine Mitgliedschaft seines Landes bei Interpol. "Durch die Intensivierung der Zusammenarbeit untereinander und mit den Ländern der EU können wir bei der Terrorprävention helfen. Deswegen ist es so wichtig, dass Kosovo bei Interpol aufgenommenen wird, nicht nur, um Zugang zu Informationen zu haben, sondern auch, um in der Lage zu sein, zur Sammlung und Verteilung von Informationen beizutragen", sagte Thaçi.

Die Mitgliedschaft des Kosovo in internationalen Organisationen ist aber umstritten. Zuletzt verhinderten Russland und Serbien die Aufnahme des kleinen Balkan-Landes in die Unesco. Der Kosovo ist nicht von allen EU-Ländern politisch anerkannt, darunter sind Griechenland und Spanien.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.11.2015

Zur Startseite