Kostenexplosion bei neuem Hauptquartier: Mitgliedstaaten kritisieren Nato-Generalsekretär

Nach dem Bekanntwerden der Kostenexplosion beim Bau des neuen Nato-Hauptquartiers sind viele Mitgliedstaaten unzufrieden mit dem Krisenmanagement von Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und des für den Bau zuständigen Nato-Gastlands Belgien.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Auf der letzten Sitzung des Nordatlantikrats kritisierten viele Botschafter, dass sie erst kurz vor Weihnachten über die Nachforderungen des Bauträgers in Höhe von bis zu 245 Millionen Euro informiert wurden, berichtet der "Spiegel". Rasmussen versprach in der Sitzung eine bessere "Öffentlichkeitsarbeit". Daraufhin gab der Rat zwar 19 Millionen Euro aus Projektreserven frei, um einen drohenden Baustopp zu verhindern.

Gleichzeitig lehnten es mehrere Nationen allerdings ab, zusätzliche Mittel für das Projekt zu bewilligen. So forderten Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Italien Einsparungen in allen Nato-Haushalten, um die Kostenlücke zu decken. Der kanadische Botschafter stellte in einem Brief an Rasmussen klar, "dass es keinen weiteren finanziellen Beitrag Kanadas für das neue Hauptquartier geben" werde.

Der Rat forderte, künftig regelmäßig über die Verhandlungen mit dem Bauträger informiert zu werden. Belgiens Botschafter warnte hingegen vor einem Mikromanagement.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.02.2014

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