Kramp-Karrenbauer verteidigt Äußerungen zur Homo-Ehe

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat ihre umstrittenen Äußerungen zur Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule verteidigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Sie habe nur darauf hingewiesen, wie wichtig es für Kinder sei, sowohl Frauen als auch Männer als Bezugspersonen zu haben, sagte sie im Interview der "Welt". Am Ende gehe es "nicht darum, wer welche Rechte hat, sondern um das Wohl der Kinder". Der SPD warf sie "eine bewusste Missdeutung" ihrer Äußerungen vor, um die Diskussion zu diffamieren und in der eigenen Partei erst gar nicht entstehen zu lassen.

Kramp-Karrenbauer hatte die "Ehe für alle" mit der Begründung abgelehnt, sonst könnten auch Verwandte eine Eheschließung anstreben. Zuvor hatte sich die irische Bevölkerung in einem Referendum überraschend klar zur Homo-Ehe bekannt. Die Regierungschefin warnte davor, sich überstürzt der Haltung der Iren anzuschließen."Es darf nicht den Reflex geben, dass wir in Deutschland innerhalb von zwei Wochen nachvollziehen müssen, was die Iren nach langen Diskussionen in einem Referendum entschieden haben", sagte sie.

"Dafür hätten viele Menschen in der Bevölkerung und in der CDU kein Verständnis." Die Debatte habe gezeigt, dass es einige nicht aushalten können, wenn es andere Meinungen zum Thema "Ehe für alle" gebe, kritisierte Kramp-Karrenbauer. "Das wirft kein gutes Licht auf die Diskussionskultur in Deutschland."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.06.2015

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