Krankenhäuser befürchten finanzielle Überforderung durch EHEC

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fürchtet, dass der Ausbruch des EHEC-Erregers die Kliniken finanziell überfordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich appelliere an die Politik angesichts der EHEC-Epidemie, die geplanten finanziellen Kürzungen für die Krankenhäuser zurückzunehmen", sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die Epidemie zeige, wie wichtig es sei, in den Krankenhäusern Kapazitäten an Betten und Personal vorzuhalten, "um solche schwierigen Situationen zu bewältigen". Zurzeit könne die Lage nur bewältigt werden, weil die Kliniken untereinander Personal austauschten.

Baum betonte: "Die Kliniken machen heute alles, was für die Versorgung der Erkrankten notwendig ist - ohne Rücksicht darauf, ob sie ihre Leistungen am Ende von den Krankenkassen auch vergütet bekommen." Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Deutschland bislang über 20 Menschen in Zusammenhang mit einer EHEC-Infektion gestorben. Bundesweit sind derzeit 1.526 EHEC-Fälle bekannt, bei 627 Patienten wurde das gefährliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) diagnostiziert.

Zu den Symptomen der Krankheit gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen. Die Suche nach der Quelle der EHEC-Erreger hat derweil noch nicht zum Erfolg geführt.

In Verdacht stehen derzeit Sprossen aus einem Betrieb im Kreis Uelzen. Wie das niedersächsische Verbraucherministerium am Montag mitteilte, seien die bisher untersuchten Proben negativ getestet worden. Die Warnung vor dem Verzehr von Sprossen gilt laut Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) weiterhin.

Auch auf Gurken, Tomaten und Salat solle, trotz fehlender Nachweise des Keims, noch verzichtet werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.06.2011

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