Krankenkassen melden 53.000 Fälle von Abrechnungsbetrug

Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den Jahren 2010 und 2011 knapp 53.000 Fälle von "Fehlverhalten" von Ärzten, Apothekern, Krankenhäusern oder anderen Geschäftspartnern aus dem Gesundheitswesen registriert.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Meist ging es dabei um den Vorwurf des Abrechnungsbetrugs. In 2600 Fällen wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Das geht nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Freitagausgabe) aus einem erstmals vom Spitzenverband der Krankenversicherung erstellten Bericht hervor, den das Bundesgesundheitsministerium unter Verschluss hält.

Seit 2004 sind Kassen und Kassenärzte verpflichtet allen Hinweisen nachzugehen, die auf "Unregelmäßigkeiten oder rechtswidrige oder zweckwidrige Nutzung von Finanzmitteln hindeuten". Derweil teilte das Bundeskriminalamt auf Anfrage der F.A.Z. mit, dass die Zahl der in der Polizeilichen Kriminalstatistik registrierten Fälle von "Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen" 2011 gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 2876 gesunken sei. Gernot Kiefer aus dem Vorstand des Kassenverbands sagte der F.A.Z.: "Fehlverhalten von niedergelassenen Ärzte ist kein Massenphänomen, aber leider sind das auch keine zu vernachlässigenden Einzelfälle."

Der Spitzenverband der Kassen verlangt von Kassen, Ärzten und Polizeibehörden mehr Engagement und Kooperation in der Bekämpfung des Abrechnungsbetrugs: "Da, wo ungerechtfertigt Vorteile gewährt oder verlangt werden, da dürfen wir nicht einfach wegschauen, das sind wir unseren Versicherten schuldig", sagte Kiefer der F.A.Z.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.01.2013

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