Krankenkassen weisen Honorarforderungen der Ärzteschaft zurück

Die gesetzlichen Krankenkassen haben Forderungen der Ärzteschaft nach weiteren Honorarzuwächsen im kommenden Jahr scharf zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Ärzte bekommen doch schon eine Milliarde Euro dazu", sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, der Tageszeitung "Welt" (Montagausgabe). "Ich kann nicht erkennen, wieso man jetzt noch einmal drauflegen sollte." Ärzte hätten überdurchschnittliche Einkommen, sagte Pfeiffer weiter.

Nach der Einkommensstatistik lägen sie bei den freien Berufen weit vor Steuerberatern, Rechtsanwälten und Architekten. Sie warnte die Ärzte davor, sich mit immer neuen Honorarforderungen "immer weiter nach oben zu schaukeln". Pfeiffer: "Das Bittere daran ist: Das müssen alles die Beitragszahler finanzieren."

Die Chefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wies auch die Behauptung zurück, Deutschland leide unter einem generellen Ärztemangel. "Wir haben so viele Ärzte wie noch nie", meinte Pfeiffer. Es gebe allerdings ein Verteilungsproblem: "In überversorgten Regionen haben wir 25.000 Ärzte zu viel, in unterversorgten Gegenden - vor allem auf dem Land - fehlen 800 Mediziner."

Nur mit mehr Geld lasse sich das Problem nicht lösen. Finanzielle Anreize bewirkten wenig, um einen Mediziner aufs Land zu locken.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.10.2010

Zur Startseite