Kretschmann macht ungeklärte Führungsfrage für Umfrageabsturz der Grünen verantwortlich

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) macht für den bundesweiten Umfrageabsturz seiner Partei die ungeklärte Führungsfrage verantwortlich.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - "Was wohl eine Rolle spielt, ist die ungeklärte Spitzenkandidatur. Das Problem der nicht entschiedenen Führungsfrage schwelt schon eine ganze Zeit", sagte Kretschmann der "Bild am Sonntag". "Sicherlich liegt es nicht am Programm - das ist gut und es spricht mit seinen Themen die Mitte der Gesellschaft an."

Zugleich empfiehlt Kretschmann seiner Partei, bei der Bundestagswahl 2013 mit einem alleinigen Spitzenkandidaten anzutreten: "Ich jedenfalls habe von Doppelspitzen noch nie etwas gehalten. Bei den Wahlen in Schleswig-Holstein, in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg hat jeweils ein einzelner Spitzenkandidat beziehungsweise eine einzige Kandidatin gut abgeschnitten." Niemand von den Spitzen-Grünen im Bund sage so wie er, "dass er alleiniger Spitzenkandidat werden möchte. Das kann man bedauern, aber man muss es akzeptieren - die Menschen sind verschieden." Eine Mitgliederbefragung zur Bestimmung des oder der Spitzenkandidaten wie sie von weiten Teilen der Grünen angestrebt wird, lehnt Kretschmann ab: "Eine Urwahl würde doch nur Sinn machen, wenn wir Richtungskämpfe bei den Grünen über Sachpolitik hätten und über zwei unterschiedliche Wege entscheiden müssten. Das ist aber nicht der Fall."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.07.2012

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