Krim-Krise: Widersprüchliche Angaben zu russischem Ultimatum

Im Konflikt um die ukrainische Halbinsel Krim gibt es weiter widersprüchliche Angaben zu einem Ultimatum, das Russland der ukrainischen Armee gestellt haben soll.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - So hatte die russische Schwarzmeerflotte ukrainischen Medienberichten zufolge mit einem Angriff gedroht, sollten die ukrainischen Truppen nicht bis Dienstagmorgen die Waffen niedergelegt haben. Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums hatte dies offenbar bestätigt. Russland wies die Berichte zurück.

Ein Sprecher der Schwarzmeerflotte bezeichnete diese laut Nachrichtenagentur Interfax als "kompletten Unsinn". Unterdessen hat der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk die russische Regierung aufgefordert, den Konflikt um die Krim friedlich und auf diplomatischem Weg zu lösen. In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Dienstagsausgabe) sagte Jazenjuk: "Ich war und bleibe ein Anhänger der politischen und diplomatischen Lösung dieser Krise. Denn ein bewaffneter Konflikt im Zentrum Europas würde nicht einfach nur die Sicherheitslage gefährden, sondern de-facto die Grundlagen der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Stabilität in Europa untergraben." Er verurteilte zugleich das Verhalten Russlands als völlig unzeitgemäß: "Man darf sich so im 21. Jahrhundert nicht verhalten. Mit Panzern, Soldaten und Drohungen erreicht man nichts. Diese Erfahrungen haben die Russen schon in Abchasien und Südossetien gemacht." Der ukrainische Regierungschef warf Moskau vor, wichtige Abkommen zu missachten, darunter das Budapester Memorandum von 1994, in dem Russland, die USA und Großbritannien im Gegenzug zum ukrainischen Nuklearwaffenverzicht, dem Land Sicherheiten garantiert haben. "Die wichtigsten Sicherheitsgaranten der Ukraine werden Russland an den Verhandlungstisch drängen. Daher haben wir an den Westen keine Fragen. Die westlichen Partner handeln im Rahmen der vorhandenen Vereinbarungen und der von ihnen unterschriebenen internationalen Rechtsakte", sagte Jazenjuk der "Bild-Zeitung".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.03.2014

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